Zwei an einem Ort – Schmuckkünstlerinnen Sarah Schuschkleb und Elisa Sophia Herrmann
ZWEI AN EINEM ORT – das meint ein ungewöhnliches, sich in der Ausdrucksweise deutlich unterscheidendes Duo; auch wenn es auf den ersten, oberflächlichen Blick Analogien gibt. Beide Künstlerinnen sind Mitte der 1980er Jahre geboren. Beide haben 2011–17 an der halleschen Kunsthochschule im Fachbereich Schmuck studiert, beide bei Prof. Daniel Kruger. Sie sind befreundet.Weiterlesen
ZWEI AN EINEM ORT – das meint ein ungewöhnliches, sich in der Ausdrucksweise deutlich unterscheidendes Duo; auch wenn es auf den ersten, oberflächlichen Blick Analogien gibt. Beide Künstlerinnen sind Mitte der 1980er Jahre geboren. Beide haben 2011–17 an der halleschen Kunsthochschule im Fachbereich Schmuck studiert, beide bei Prof. Daniel Kruger. Sie sind befreundet. Ihre Handschriften indes zeigen, dass äußere Umstände nicht zu Ähnlichkeiten führen müssen – sieht man von den filigranen Momenten im Schmuck beider ab, was aber eher Ausdruck des Vergnügens ist, sich bei einem kleinen Objekt handwerklich auszuprobieren und künstlerisch zu wirken, als verbindender Gestaltungsansatz.
Bei Elisa Sophia Herrmann ist es oft das Holz, das sie reizt, plastische Formen zu entwickeln und dabei Natürliches in Künstlerisches zu wandeln. Kostbaren Intarsien gleichen manche ihrer Arbeiten und lassen das „profane“ Ausgangsmaterial wertvoll erscheinen. Die Möglichkeiten unterschiedlicher Hölzer zu erkunden, ist für die Künstlerin eine der Triebfedern ihres Schaffens.
Für Sarah Schuschkleb sind es die Wirkung und die individuelle Kommunikation, die sie an den von ihr gestalteten Schmuckstücken, bei denen aus der Natur inspirierte Formen zu anorganisch und archaisch wirkenden Artefakten werden, interessieren. Sinnlichkeit folgt auf Haptik, auf das Berühren. Dem Fühlen und Erleben von glatten wie kantigen, runden und gebauten Formen, dieser Kontaktaufnahme des Trägers oder der Trägerin mit ihrem Schmuck räumt sie Priorität ein. Der Blick und die Bewertung von außen sind zweitrangig.
Die Ausstellung bietet die Möglichkeit, die künstlerischen Positionen der beiden Schmuckkünstlerinnen kennenzulernen, zu vergleichen, die Arbeiten mit eigenen Schmuckvorstellungen abzugleichen und sich – bestenfalls – auf neue einzulassen. Und da es nun einmal die wichtigste und beste Funktion von Schmuck ist, am Körper getragen zu werden, wird bei der Finissage der Ausstellung auch die Möglichkeit bestehen, das Vitrinenglas zur Seite zu schieben und den Schmuck selbst anzulegen. Denn so machen ER und SIE das, schon immer.
Karola Waterstraat
Die Ausstellung wird vom 3. Juli bis zum 15. August 2024 montags von 10 – 15 Uhr und dienstags – donnerstags von 10 – 18 Uhr in der Rathausstraße 1 gezeigt. Der Eintritt ist frei.
Weniger lesennur am 03.07.2024
Besuch zu den Öffnungszeiten des Archivs (montags von 10 – 15 Uhr und dienstags – donnerstags von 10 – 18 Uhr) möglich.