Stadtgottesacker
Stadtgottesacker
Der Stadtgottesacker ist eine 1,9 ha große Friedhofsanlage mit 2.000 Grabstellen in Halle. Die Friedhofsanlage wurde nach dem Vorbild des Camposanto im italienischen Pisa angelegt und gilt heute noch als ein Meisterwerk nördlich der Alpen. Bereits in 17. und 18. Jahrhundert wurde über Einsturzerscheinungen berichtet. Im zweiten Weltkrieg wurden 26 Bögen durch Bombardierungen zerstört. Erst seit den 90er Jahren wird die Restaurierung Stück für Stück vorangetrieben.
WeiterlesenDer Stadtgottesacker ist eine 1,9 ha große Friedhofsanlage mit 2.000 Grabstellen in Halle. Die Friedhofsanlage wurde nach dem Vorbild des Camposanto im italienischen Pisa angelegt und gilt heute noch als ein Meisterwerk nördlich der Alpen. Bereits in 17. und 18. Jahrhundert wurde über Einsturzerscheinungen berichtet. Im zweiten Weltkrieg wurden 26 Bögen durch Bombardierungen zerstört. Erst seit den 90er Jahren wird die Restaurierung Stück für Stück vorangetrieben.
Mittlerweile zählt der Stadtgottesacker offiziell zu den drei schönsten Friedhöfen Deutschlands. Viele verdienstvolle hallesche Bürger wie Christian Thomasius, Gründer der halleschen Universität, Ludwig Wucherer und August Hermann Francke fanden auf dem Stadtgottesacker ihre letzte Ruhestätte.
Architektur
Der Stadtgottesacker ist eine geschlossene Schwibbogenanlage (Camposanto), die Mitte der 50er Jahre des 16. Jahrhunderts nach Plänen und unter der Leitung von Nickel Hoffmann errichtet wurde. Die Anlage hat die Form eines Rhombus und misst circa 110 x 120 x 130 x 150 Meter. Die Seiten sind mit einer ungefähr 5 Meter hohen Mauer gesichert. Bastionen und Schießscharten lassen vermuten, dass der Friedhof auch als Teil der Stadtverteidigung genutzt wurde. 1590 wurde der Friedhof zusätzlich mit einem Torturm versehen und dann Anfang des 18. und 19. Jahrhunderts erweitert. Pfeiler zwischen den Bögen sind mit Rankenornamenten und teilweise mit Putten, Gestalten oder Symbolen geschmückt. Auf den Rundbögen sind Bibelverse des alten und neuen Testaments zu lesen. Die komplette Arkadenanlage ist mit einem Satteldach gedeckt. Durch die „Stiftung Stadtgottesacker“ konnte man die denkmalgeschützte Anlage sanieren. Dabei konnte nur ein Teil der Reliefs kopiert werden. Die neu entstandenen Reliefs wurden 2007 mit dem höchsten Preis der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und des Steinmetzhandwerks, dem Peter-Parler-Preis, gekrönt.
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